NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Iran: Zwei Jugendlichen droht die Exekution

Die iranischen Behörden wollen erneut zwei wegen Mordes verurteilte junge Männer hinrichten lassen. Sie waren zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt. Die Urteile basieren zum Teil auf „Geständnissen“, die durch Folter erlangt wurden. Todesurteile für Straftäter_innen, die zur Tatzeit noch nicht 18 Jahre alt sind, sind gemäß internationalen Menschenrechtsabkommen verboten. Weiterlesen

Ägypten: Zwölf drohende Hinrichtungen

Zwölf zum Tode Verurteilten droht unmittelbar die Hinrichtung, nachdem Ägyptens höchstes Berufungsgericht am 14. Juni ihre Todesurteile nach einem grob unfairen Massenprozess bestätigt hat. Sie wurden wegen ihrer Beteiligung an den Protesten im Zusammenhang mit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Mursi im Juli 2013 zum Tode verurteilt. Ihre Todesurteile müssen sofort umgewandelt und ihre Schuldsprüche aufgehoben werden. Weiterlesen

USA: Bundesregierung stoppt Hinrichtungen

Am 01. Juli 2021 gab die US-Regierung ihre Entscheidung bekannt, Hinrichtungen auf Bundesebene bis auf Weiteres auszusetzen. Amnesty International begrüßt diesen Schritt und hofft, dass er zu einem endgültigen Ende der Praxis auf Bundesebene führen wird und zugleich den Anstoß dafür gibt, die Abschaffung der Todesstrafe in den ganzen USA voranzutreiben. Weiterlesen

Saudi-Arabien: Junger Mann hingerichtet

Mustafa al-Darwish, ein junger Mann aus Saudi-Arabien, befand sich in unmittelbarer Gefahr, hingerichtet zu werden. Der 26-Jährige war am 25. Mai 2015 von Sicherheitskräften festgenommen worden, weil er an regierungskritischen Unruhen in der mehrheitlich schiitischen Ostprovinz des Landes teilgenommen haben soll. Weiterlesen

USA: Hinrichtung in Texas

Quintin Jones ist in der Nacht zu Donnerstag, 20. Mai 2021, im Gefängnis der Stadt Huntsville im Bundesstaat Texas, USA hingerichtet werden. Ihm wurde zur Last gelegt, im Jahr 1999 seine damals 83-jährige Großtante ermordet zu haben, um an Geld für den Kauf von Drogen zu gelangen. Quintin Jones war zum Tatzeitpunkt erst 20 Jahre alt und schwer drogenabhängig. Weiterlesen

Deutschland: Export von Hinrichtungsmedikament kommt vor Gericht

Natrium-Pentobarbital ist eine chemische Substanz, die in den USA für Hinrichtungen verwendet wird. Der Export aus der EU ist deshalb reglementiert. Ein Pharmaunternehmen in Niedersachsen hielt sich nicht daran – was für drei Mitarbeiter nun Folgen hat. Das Landgericht Oldenburg wird den Prozess eröffnen. Weiterlesen