NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Taiwan bestätigt umstrittenes Todesurteil

Dass die Mühlen der Justiz gelegentlich langsam mahlen, ist sprichwörtlich bekannt. Dass es aber in dem am längsten laufenden Strafverfahren Taiwans sage und schreibe 23 Jahre gedauert hat, um ein abschließendes Urteil zu fällen, kann nur als skandalös bezeichnet werden. Am 28. Juli 2011 verwarf der Oberste Gerichtshof das letzte Rechtsmittel von Chiou Ho-shun, einem Weiterlesen

Todesstrafe in Benin vor dem Aus?

Der westafrikanische Staat Benin hat einen wichtigen Schritt in Richtung Abschaffung der Todesstrafe gemacht. Die Nationalversammlung des Landes stimmte am 18. August 2011 für die Ratifizierung eines internationalen Vertrags, der ein Verbot der Todesstrafe zum Inhalt hat. Das Parlament folgt damit einer Empfehlung des Nationalen Rats für Menschenrechte. Der Nationalversammlung liegt zudem der Entwurf einer Weiterlesen

Bangladesch will Todesstrafe ausweiten

In Bangladesch hat das Kabinett unter Führung von Premierministerin Sheikh Hasina am 11. Juli beschlossen, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das den Anwendungsbereich der Todesstrafe ausweitet. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Parlament soll zukünftig Menschenhandel unter Todesstrafe gestellt werden. Damit würde Bangladesch einen weiteren Straftatbestand zu der ohnehin langen Liste von Verbrechen hinzufügen, Weiterlesen

In Irak drohen fünf Hinrichtungen

Fünf ehemaligen irakischen Funktionären der Regierung Saddam Husseins droht unmittelbar die Hinrichtung. Sie sind am 14. Juli 2011 vom US-Militär an die irakischen Behörden übergeben worden. Wenn die irakische Präsidentschaft die Todesurteile wie erwartet bestätigt, könnten sie innerhalb weniger Tage hingerichtet werden. Bei den Delinquenten handelt es sich um den ehemaligen Innenminister sowie den Chef Weiterlesen

Texas richtet Mexikaner hin

Am Ende bewirkten die Proteste der mexikanischen und die Appelle der US-Regierung nichts. Sie prallten am Obersten Gerichtshof und dem Gouverneur des US-Bundesstaats Texas, Rick Perry, ab. Am 7. Juli vollstreckten die Justizbehörden in Huntsville, Texas, das Todesurteil an einem 38-jährigen Staatsbürger Mexikos. Dieser war 1998 wegen Mordes und Vergewaltigung zum Tode verurteilt worden. Die Tat Weiterlesen

Vor 30 Jahren: Letzte Hinrichtung in der DDR

Auf den Tag genau heute vor 30 Jahren wurde das letzte Mal die Todesstrafe in der Deutschen Demokratischen Republik vollstreckt. Der Delinquent war Dr. Werner Teske, 39 Jahre alt, ein Volkswirtschaftler und Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit. Er war wegen besonders schweren „Versuchs des Landesverrats“, ein militärisches Verbrechen, in einem kurzen Prozess zum Tode verurteilt Weiterlesen

Afghanistan richtet wieder hin

Amnesty International verurteilt die Hinrichtung von zwei Gefangenen durch die afghanischen Behörden. Die beiden Männer starben am Montag, 20. Juni 2011, durch den Strang in einem Gefängnis außerhalb der Hauptstadt Kabul. Die Männer, ein pakistanischer Staatsangehöriger und ein Afghane aus der Provinz Kunar, waren für schuldig befunden worden, eine Bank in der östlich gelegenen Stadt Weiterlesen

Vietnam setzt auf Gift

Im Oktober 2004 ersuchte der Ministerpräsident Vietnams die Polizei, eine andere Hinrichtungsmethode in Erwägung zu ziehen, weil manche Mitglieder der bisher üblichen Erschießungskommandos wegen des psychischen Stresses das Ziel verfehlt hatten. Im Februar 2006 schlug das Ministerium für öffentliche Sicherheit vor, Hinrichtungen durch Giftinjektionen durchzuführen. Die Nationalversammlung stimmte im Mai 2010 nach monatelanger Parlamentsdebatte fast Weiterlesen

Mauretanien: Drei Jugendliche zum Tode verurteilt

Amnesty International hat erst jetzt erfahren, dass ein Strafgericht in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott am 15. Mai 2011 drei junge Männer zum Tode verurteilt hat. Zwei der Gefangenen sind gegenwärtig 18 Jahre alt, der andere 17. Ihnen wird zur Last gelegt, gemordet zu haben. Zur Tatzeit waren alle drei minderjährig. Deshalb hätte die Todesstrafe nicht Weiterlesen

Nimmt Indien Hinrichtungen wieder auf?

Indische Medien berichten, Präsidentin Pratibha Patil habe auf Empfehlung des Innenministeriums die Gnadengesuche von zwei Todeskandidaten abgelehnt. Bei einem der Delinquenten handelt sich um einen Mann, der 2001 wegen Terroranschlägen, bei denen neun Menschen 1993 in Delhi ums Leben kamen, zum Tode verurteilt wurde. Der andere befindet sich seit 1997 im Todestrakt, weil er im Weiterlesen