NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

1000. Hinrichtung mit der Giftspritze in den USA

Am 21. Juli 2009 wurde der 36-jährige Marvallous Matthew Keene in Ohio wegen Mordes durch die Injektion eines tödlichen Gifts hingerichtet. Es war die 1000. Exekution durch die Giftspritze in den USA. Die erste Hinrichtung mit dieser Methode hatte vor gut 26 Jahren am 7. Dezember 1982 stattgefunden. Damals war der 40-jährige Charlie Brooks jr. Weiterlesen

Papua-Neuguinea will wieder hinrichten

Jüngste Gewalttaten haben die Behörden des Südpazifik-Staats dazu veranlasst, über die Wiederaufnahme von Hinrichtungen nachzudenken. Den Ausschlag dazu gab offenbar eine Mutter, die mutmaßlich ihre vier Kinder tötete. Justizminister und Generalstaatsanwalt Dr. Allan Marat sagte Journalisten, dass seine Behörde nun die entsprechenden Richtlinien erstellen werde, die für den Vollzug der Todesstrafe notwendig seien. Papua-Neuguinea hat Weiterlesen

Belarus fällt erneut Todesurteil

Die Behörden in Belarus (Weißrussland) ignorieren weiterhin die internationalen Forderungen, ein Moratorium (Stopp) für die Todesstrafe zu erklären. Dies haben Amnesty International und das Belarussische Helsinki-Komitee am 30. Juni 2009 in einer Presseerklärung moniert. Anlass zur Kritik sind Informationen, wonach das Bezirksgericht von Brest am Vortag gegen einen 30-jährigen Mann wegen Serienmordes die Todesstrafe verhängt Weiterlesen

Togo ohne Todesstrafe

Amnesty International begrüßt die Entscheidung, die der westafrikanische Staat Togo am 23. Juni getroffen hat. Nach einem einstimmigen Votum der Nationalversammlung wurde dort die Todesstrafe abschafft. Togo ist der 94. Staat der Erde und der 15. auf dem afrikanischen Kontinent, der nunmehr für alle Verbrechen auf die Todesstrafe verzichtet. Das Strafgesetzbuch von 1980 schrieb die Weiterlesen

Saudi-Arabien köpft Minderjährige

Am Sonntag, 10. Mai 2009 sind in Medina fünf Männer mit dem Schwert öffentlich enthauptet worden. Zwei der Hingerichteten wurden wegen Vergehen verurteilt, die sie als 17-jährige begangen haben sollen. Die Männer waren im Jahr 2004 festgenommen aber erst im Februar 2008 von einem Gericht in Medina der Entführung und Vergewaltigung von Kindern, des Diebstahls und Weiterlesen

Iran richtet Jugendliche hin

Im Morgengrauen des 1. Mai ist Delara Darabi im Gefängnis gehängt worden. Die junge Frau (22) war Ende Februar 2005 wegen eines Mordes, den sie im Alter von 17 Jahren begangen haben soll, zum Tode verurteilt worden. Das Völkerrecht verbietet jedoch die Verhängung der Todesstrafe gegen zur Tatzeit minderjährige Straftäter ausdrücklich. Mit der Vollstreckung dieses Weiterlesen

Burundi gibt die Todesstrafe auf

Mit großer Mehrheit stimmte die Nationalversammlung des ostafrikanischen Landes am 21. November 2008 für die Abschaffung der Todesstrafe. Das neue Strafgesetzbuch wurde mit 90 Stimmen und zehn Enthaltungen angenommen. Gegenstimmen gab es keine. Nach der Zustimmung auch des Senats trat das Gesetz am 24. April 2009 in Kraft. Es bannt nicht nur die Todesstrafe, sondern kriminalisiert Weiterlesen

Todesurteile in Tibet

Ein Gericht in Lhasa hat am 7. April 2009 gegen vier Tibeter Todesurteile verhängt, zwei davon mit einem zweijährigen Aufschub des Vollzugs. Bei guter Führung können sie in lebenslange Haft umgewandelt werden. Die Verurteilten waren beschuldigt worden, Brände in Lhasa während der schweren Unruhen im März 2008 gelegt zu haben, bei denen mehrere Menschen starben. Weiterlesen

Hat Sudan Unschuldige hingerichtet?

Die sudanesische Regierung hat am 13. April an neun Personen, die möglicherweise unschuldig sind, das Todesurteil vollstrecken lassen. Die Männer starben am Galgen im Kober-Gefängnis in der Hauptstadt Khartum. Am 2. April hatte das Verfassungsgericht die Todesstrafe gegen die neun Männer bestätigt. Einer von ihnen ist bereits 72 Jahre alt. Sie waren für schuldig befunden Weiterlesen

Amnesty veröffentlicht Todesstrafen-Zahlen für 2008

Berlin, 24.03.2009 – In keiner Region dieser Erde wurden im Jahr 2008 mehr Menschen hingerichtet als in Asien. Allein die Volksrepublik China war mit mindestens 1.718 Fällen für über 70 Prozent aller weltweiten Hinrichtungen verantwortlich, die Dunkelziffer lag vermutlich um ein Vielfaches höher. Zu diesem Ergebnis kommt Amnesty International in ihrem jährlichen Bericht Todesstrafe, den Weiterlesen