NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Peru: Ruf nach der Todesstrafe

Präsident Alan García hat sich im Wahlkampf dafür ausgesprochen, mit der Einführung der Todesstrafe die zunehmende Gewaltkriminalität in seinem Land bekämpfen zu wollen. Anfang Oktober finden in Peru Regional- und Kommunalwahlen statt, für April 2011 sind Präsidentschaftswahlen angesetzt. García erklärte am 16. August unter Bezugnahme auf Sexualstraftäter und Kindesmörder, dass für „bestimmte Verbrechen Kriminelle mit Weiterlesen

Erneut Todesurteile in Japan vollstreckt

Im September letzten Jahres war es zu einem als historisch bezeichneten Regierungswechsel in Japan gekommen. Die neue Mitte-Links-Regierung hatte sich unter anderem die Abschaffung der Todesstrafe zum Ziel gesetzt. Protagonistin war Justizministerin Keiko Chiba, die die Todesstrafe stets abgelehnt hatte. Sie gehörte bis zu ihrem Amtsantritt einer parteiübergreifenden Parlamentariergruppe an, die sich gegen die Todesstrafe einsetzte. Weiterlesen

China begeht Anti-Drogen-Tag – mit Hinrichtungen

Um ihrer Entschlossenheit im Kampf für eine drogenfreie Gesellschaft Ausdruck zu verleihen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1987 beschlossen, den 26. Juni als „Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel“ zu begehen. Auch in der Volksrepublik China wurde dieser Tag 2010 genutzt, um gegen das Drogenproblem vorzugehen. Behörden zeigten Besuchern beschlagnahmte Drogen, in Provinzmetropolen Weiterlesen

Libyen: Exekutionskommandos erschießen 18 Gefangene

Am 30. Mai 2010 wurden 18 Todesurteile von Erschießungskommandos vollstreckt. Laut der Zeitung Cerene, die eng mit Saif al-Islam al-Gaddafi, Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi, verbunden ist, waren unter den Hingerichteten Staatsangehörige des Tschads, Ägyptens und Nigerias. Vierzehn Menschen wurden in der Hauptstadt Tripolis erschossen, berichtet Cerene, während die vier anderen Hinrichtungen in der Weiterlesen

Taiwan nimmt Hinrichtungen wieder auf

Am 12. März 2010 trat die Justizministerin Taiwans, Wang Ching-feng, unter Protest zurück. Ihr war es nicht gelungen, politische Unterstützung für ihren Widerstand gegen die Todesstrafe zu gewinnen. Sie hatte es ausgeschlossen, während ihrer Amtszeit Hinrichtungsbefehle zu unterzeichnen. Frau Wangs Schritt löste ein weltweites Medienecho aus. Justizminister Tseng Yung-fu folgte ihr am 22. März im Weiterlesen

Gaza: 5-jähriges Hinrichtungsmoratorium beendet

Am 15. April 2010 hat die Hamas-de-facto-Regierung, die die palästinensische Enklave Gaza seit Juni 2007 kontrolliert, zwei zum Tode verurteilte Palästinenser exekutiert. Die Männer sollen angeblich mit Israel kollaboriert haben. Die Todesstrafen wurden ohne Zustimmung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas durch Erschießen vollzogen. Dieser wird von der Hamas-de-facto-Regierung nicht anerkannt. Damit ging ein fünfjähriges Hinrichtungsmoratorium Weiterlesen

Amnesty-Statistik zur Todesstrafe 2009

Mindestens 714 in 18 Ländern hingerichtet, mehr als 2.000 Menschen in 56 Ländern zum Tode verurteilt / Zahl der Staaten ohne Todesstrafe auf 139 gestiegen BERLIN, 30.März 2010 – Amnesty International hat die Regierung in Peking aufgefordert, Todesurteile und Hinrichtungen nicht länger als Staatsgeheimnis zu behandeln. Als Reaktion darauf veröffentlicht Amnesty in der diesjährigen Todesstrafen-Statistik erstmals Weiterlesen

Europas letzter Henker macht wieder von sich reden

Weißrussland richtet erneut zwei Menschen hin Amnesty International fordert den Präsidenten der Republik Belarus, Alexander Lukaschenko, auf, einen sofortigen Hinrichtungsstopp zu verfügen, nachdem sich herausgestellt hat, dass zwei Männer Ende vergangener Woche exekutiert wurden. Andrei Zhuk (25) und Vasily Yuzepchuk (30) waren beide im Jahr 2009 in getrennten Verfahren zum Tode verurteilt worden, teilten jedoch eine Weiterlesen

Taiwan: Justizministerin tritt wegen Todesstrafe zurück

Justizministerin Wang Ching-feng sprach sich Ende Mai 2008 nach ihrem Amtsantritt für die Abschaffung der Todesstrafe aus. Sie kündigte an, sie werde wegen ihrer persönlichen Ablehnung der Todesstrafe während ihrer Amtszeit keine Hinrichtungsbefehle unterzeichnen. Sie warf überdies die Frage auf, ob die Todesstrafe verfassungsgemäß sei. Frau Wang hatte ihre Argumente für ein Todesstrafen-Moratorium in der Weiterlesen

Zahlen und Fakten

Amnesty International veröffentlicht Todesstrafen-Statistik 2009

Am Dienstag, 30. März 2010, veröffentlicht Amnesty International die neueste Todesstrafen-Statistik. Sie gibt einen Überblick, wie viele Menschen im Jahr 2009 weltweit hingerichtet oder zum Tode verurteilt wurden. Ein Bericht analysiert diese Zahlen.