NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Iran: Dutzende zur Tatzeit Minderjährige zum Tode verurteilt

In einem heute veröffentlichten neuen Bericht dokumentiert Amnesty International, dass Dutzende von jungen Menschen in Iran wegen Verbrechen im Todestrakt einsitzen, die sie im Alter von unter 18 Jahren begangen haben. Der Bericht entlarvt die kürzlich unternommenen Versuche der iranischen Behörden, ihre andauernden Verletzungen von Kinderrechten zu beschönigen und Kritik von ihrer empörenden Praxis abzulenken, Weiterlesen

Saudi-Arabien: 47 Hinrichtungen an einem einzigen Tag

In Saudi-Arabien wurden am 2. Januar 47 Menschen hingerichtet. Damit zeigt die Regierung einmal mehr ihre völlige Missachtung der Menschenrechte. Unter den Hingerichteten befand sich auch der bekannte schiitische Geistliche Scheich Nimr Baqir al-Nimr. Er war nach einem politisch motivierten und hochgradig unfairen Prozess von einem Sonderstrafgericht zum Tode verurteilt worden. Neben dem Scheich und Weiterlesen

Einer der drei schlimmsten Henkerstaaten: Pakistan

Heute vor einem Jahr nahm Pakistan wieder die Vollstreckung der Todesstrafe auf. Damit ging ein sechs Jahre währender Hinrichtungsstopp zu Ende. Pakistan hatte seit Ende 2008 kein zivilgerichtliches Todesurteil mehr vollstreckt. Auslöser für die Wiederanwendung der Todesstrafe war ein blutiges Massaker in der nordwestlichen Stadt Peschawar am 16. Dezember 2014. Pakistanische Taliban-Kämpfer hatten bei einem Weiterlesen

Japan: Zwei Männer gehängt

Keine Anzeichen der japanischen Behörden, von der Todesstrafe abzulassen: Erneut sind zwei Gefangene exekutiert worden. Damit stieg die Gesamtzahl der Hinrichtungen unter der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe auf 14. In den frühen Morgenstunden am Freitag, 18. Dezember, wurde in einer Haftanstalt in Tokio ein 63-Jähriger gehängt, der für schuldig befunden worden war, drei seiner Weiterlesen

Mongolei: Historische Abstimmung schafft Todesstrafe ab

Am Donnerstag, 3. Dezember 2015, hat das Parlament der Mongolei einem neuen Strafgesetzbuch zugestimmt, das die Todesstrafe für alle Verbrechen abschafft. Das neue Strafgesetz wird im September 2016 in Kraft treten. Damit wird die Gesamtzahl der Staaten weltweit, die vollständig diese ultimativ grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe aufgegeben haben, auf dann 102 ansteigen. Roseann Rife, Weiterlesen

Hinrichtungen in Saudi-Arabien auf Höchststand

Amnesty International beobachtet einen alarmierenden Anstieg von Hinrichtungen im Königreich Saudi-Arabien. Dort sind in diesem Jahr bereits 151 Menschen hingerichtet worden. Im Vergleich zum gesamten Vorjahr, als insgesamt 90 Menschen exekutiert wurden, ist dies ein Anstieg um 68 Prozent. In diesem Jahr wurden so viele Menschen exekutiert wie seit 20 Jahren nicht mehr. 1995 hatte Weiterlesen

In Singapur droht erneut eine Hinrichtung

Der malaysische Staatsbürger Kho Jabing sollte am 6. November in Singapur wegen Mordes hingerichtet werden. Am 19. Oktober hatte der Präsident von Singapur das Gnadengesuch des 31-Jährigen abgelehnt. Er kann diese Entscheidung jedoch noch zurücknehmen und die unmittelbar drohende Hinrichtung stoppen. Am Morgen des 5. Novembers erfuhr Amnesty International, dass Kho Jabing unmittelbar vor seiner Weiterlesen

Iran verhöhnt die Jugendgerichtsbarkeit

In Iran wurden in den vergangenen Tagen Fatemeh Salbehi und Samad Zahabi hingerichtet. Beide hatten als 17-Jährige ein Kapitaldelikt begangen und wurden deshalb zum Tode verurteilt. Fatemeh Salbehi wurde im Alter von 16 Jahren mit einem erheblich älteren Verwandten verheiratet. Im April 2009 wurde ihr Mann tot in seinem Haus in Schirāz aufgefunden. Fatemeh Salbehi Weiterlesen

Justizfehler begleiten die Todesstrafe in Indonesien

Amnesty International hat in einem aktuellen Bericht zur Todesstrafe in Indonesien Mängel und Fehler innerhalb des Justizsystems aufgedeckt, die grundlegende Fragen zur dortigen Anwendung der Todesstrafe aufkommen lassen. Todeskandidaten in Indonesien wird routinemäßig der Zugang zu Anwälten verwehrt und es werden „Geständnisse“ u. a. durch schwere Schläge erzwungen. Gerade ausländische Staatsangehörige haben kaum eine Chance Weiterlesen

Gerechtigkeit verweigert: Japaner stirbt nach 46 Jahren in der Todeszelle

Der Tod eines Japaners im Gefängnis, der mehr als 46 Jahre lang damit rechnen musste, hingerichtet zu werden und dessen Todesurteil auf der Grundlage eines erzwungenen „Geständnisses“ erging, unterstreicht die dringende Notwendigkeit, alle ähnlich gelagerten Fälle zu überprüfen, sagt Amnesty International in einer Stellungnahme. Der Gefangene Okunishi Masaru verstarb am 4. Oktober im Gefängniskrankenhaus Hachioji Weiterlesen