NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Singapur: Eilaktion für Malaysier, der in Gefahr ist, hingerichtet zu werden

Pannir Selvam Pranthaman ist ein 37 Jahre alter malaysischer Staatsbürger, der zurzeit in Singapur in der Todeszelle sitzt. Er wurde 2017 im Alter von 29 Jahren wegen des Schmuggels von 51,84 g Diamorphin (Heroin) nach Singapur festgenommen und des Drogenhandels schuldig gesprochen, eine Straftat, für die in Singapur die Todesstrafe zwingend vorgeschrieben ist. Jetzt droht ihm erneut die Hinrichtung. Weiterlesen

USA: Todesstrafe hat Konjunktur

Am 28. August 2025 ist ein Mann im Bundesstaat Florida mit der Giftspritze hingerichtet worden ‒ es war bereits die 30. Exekution in den Vereinigten Staaten von Amerika seit Jahresbeginn. Weitere Hinrichtungen sind geplant. Weiterlesen

Saudi-Arabien: Hinrichtung enthüllt gebrochenes Versprechen, die Todesstrafe für Jugendliche abzuschaffen

Jalal Labbad ist am 21. August 2025 hingerichtet worden. Der Oberste Gerichtshof Saudi-Arabiens hatte zuvor sein Todesurteil im Geheimen bestätigt, ohne seine Familie oder Rechtsbeistände zu informieren. Das Empörende: Jalal Labbad war zum Zeitpunkt seiner mutmaßlichen Straftaten noch keine 18 Jahre alt, also minderjährig und hätte somit gar nicht zum Tode verurteilt werden dürfen. Weiterlesen

Singapur: Drogendealer entgeht dem Tod durch den Strang

Singapur versucht, mit einer „Null-Toleranz“-Strategie den Drogenhandel und -besitz im Land einzudämmen. Der südostasiatische Stadtstaat setzt dabei in starkem Maße sogar auf die Todesstrafe, freilich unter Verstoß gegen das Völkerrecht. Jetzt ist erstmals ein wegen Drogendelikten Verurteilter begnadigt worden. Weiterlesen

USA: Todesurteil aufheben!

Am 21. August 2025 sollte im US-Bundesstaat Alabama David Lee Roberts mit Stickstoffgas hingerichtet werden. Er sitzt seit mehr als drei Jahrzehnten in der Todeszelle. Die Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, könnte die Hinrichtung endgültig verhindern, indem sie Gnade walten lässt und das Todesurteil gegen Roberts umwandelt. ‒ In diesem Jahr sind in den USA bereits 29 Gefangene (alles Männer) exekutiert worden, so viel wie seit 2014 nicht mehr. Weiterlesen

Iran: Große Sorge um eine inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin

Der iranischen Menschenrechtlerin Sharifeh Mohammadi droht unmittelbar die Hinrichtung. Im Juni 2024 hatte ein Revolutionsgericht in Rascht die Arbeitsrechtlerin, Feministin und Gegnerin der Todesstrafe wegen angeblicher „bewaffneter Rebellion gegen den Staat“ (baghi) zum Tode verurteilt. Weiterlesen

Mehr Todesstrafe auf den Malediven?

Die Malediven sind ein Inselstaat im Indischen Ozean. Das Land hält an der Todesstrafe fest und es sitzen dort Menschen in den Todeszellen ein (Ende 2024: mindestens 20, alle wegen Mordes verurteilt). Amnesty International geht davon aus, dass sich darunter auch zur Tatzeit Minderjährige befinden. Weiterlesen

Saudi-Arabien: Hinrichtungen am laufenden Band

Der negative Trend setzt sich fort: Die Zahl der Exekutionen in Saudi-Arabien befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Ein neuer, am 07. Juli 2025 veröffentlichter Bericht von Amnesty International dokumentiert, dass der Wüstenstaat im aktuellen Jahr 2025 bereits mindestens 180 Menschen exekutiert hat. Allein im Juni gab es mit 46 vollstreckten Todesurteilen mehr als eine Hinrichtung pro Tag. Weiterlesen