NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Saudi-Arabien richtet mutmaßlich Minderjährige hin

Die aus Sri Lanka stammende Arbeitsmigrantin Rizana Nafeek ist am 9. Januar exekutiert worden. Das Todesurteil wurde in Dawadmi, einer Stadt westlich der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, mit dem Schwert vollstreckt. Rizana Nafeek hatte als Hausmädchen in Saudi-Arabien gearbeitet. Im Mai 2005 war sie von den Behörden verhaftet und angeklagt worden, ein ihr anvertrautes Kleinkind getötet Weiterlesen

UN: Klare Botschaft gegen die Todesstrafe

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 20. Dezember einer Resolution zugestimmt, die einen weltweiten Hinrichtungsstopp fordert. Das Votum bestätigt einmal mehr den weltweiten Trend zur Abschaffung dieser grausamen Strafe: Mehr Staaten als je zuvor haben für das Moratorium gestimmt. Die jetzt verabschiedete Resolution für einen globalen Hinrichtungsstopp ist bereits die vierte, nach den Resolutionen Weiterlesen

Für ein Ende der Todesstrafe in der Karibik

Zum Internationalen Tag der Menschenrechte haben Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft aus der Karibik ihre Regierungen in der Region in einer gemeinsamen Erklärung aufgefordert, Schritte in Richtung Abschaffung der Todesstrafe zu unternehmen. Sie appellierten an die Behörden, effektive und konstruktive Lösungen umzusetzen, um die Strafjustiz zu stärken. Der Aufruf ging aus von Nicht-Regierungs-Organisationen aus den Weiterlesen

Afghanistan: 14 Hinrichtungen in zwei Tagen

Die afghanische Regierung hat binnen zwei Tagen 14 Gefangene hinrichten lassen. Präsident Hamid Karzai genehmigte die Exekutionen, die am 20. und 21. November durchgeführt wurden. Erstmals seit Juni 2011 wurden damit wieder Todesurteile in Afghanistan vollstreckt. Berichte deuten daraufhin, dass weitere Hinrichtungen in Kürze folgen könnten. Die Todesstrafe ist unter keinen Umständen zu rechtfertigen, es Weiterlesen

Indien beendet Hinrichtungsstopp

Der einzige überlebende Täter der Anschläge von Mumbai ist exekutiert worden. In den frühen Morgenstunden des 21. Novembers wurde der aus Pakistan stammende 25-jährige Ajmal Kasab gehängt. Indiens neuer Staatspräsident Pranab Mukherjee hatte sein Gnadengesuch abgelehnt. Der Hinrichtungstermin war streng geheim gehalten worden. Ajmal Kasab hatte gemeinsam mit neun weiteren pakistanischen Terroristen Ende November 2008 Weiterlesen

Vereinte Nationen votieren gegen die Todesstrafe

Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hat am 19. November für eine Resolution gestimmt, die einen weltweiten Hinrichtungsstopp fordert. Der Text wurde von einer überwältigenden Mehrheit von 110 Staatenvertretern verabschiedet, 39 Länder stimmten gegen die Resolution, 36 enthielten sich. Ein ähnlich gelagerter Text war im Jahr 2010 von 109 Staaten – bei 41 Gegenstimmen und 35 Weiterlesen

Pakistan richtet wieder hin

Pakistans erste Hinrichtung seit vier Jahren ist ein Schlag gegen die Bemühungen des Landes, die Todesstrafe zu überwinden. Die Militärbehörden haben am 15. November den Soldaten Muhammed Hussain durch den Strang hingerichtet. Ihm war zur Last gelegt worden, einen vorgesetzten Offizier sowie zwei weitere Offiziere getötet zu haben. Sein Begnadigungsgesuch wurden abgelehnt. Diese Hinrichtung konterkariert Weiterlesen

Vietnam: Kein Gift, keine Todesstrafe

In Vietnam ruht seit einem Jahr der Vollzug der Todesstrafe. Grund hierfür ist jedoch nicht ein plötzlicher Sinneswandel der Regierung, sondern schlicht ein Mangel: Häftlinge können nicht hingerichtet werden, weil das Gift für Exekutionen fehlt. Das Parlament hatte beschlossen, ab November 2011 die Hinrichtungsmethode umzustellen: Die bisher üblichen Erschießungskommandos wurden durch die Giftspritze ersetzt. Das Weiterlesen

Kalifornien sagt JA zur Todesstrafe

Am 6. November waren die Wählerinnen und Wähler im Bundesstaat Kalifornien aufgerufen, parallel zur Präsidentschaftswahl auch über ein Ende der Todesstrafe abzustimmen. Gefragt wurde, ob es in Kalifornien statt der Todesstrafe als Höchststrafe künftig „lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung“ geben soll. Eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten lehnte dies ab und sprach sich Weiterlesen

Richtet Nigeria wieder hin?

Nach Gambia droht nun ein weiterer afrikanischer Staat „rückfällig“ zu werden: In Nigeria, im südwestlichen Bundesstaat Edo, sind derzeit zwei Todeskandidaten in unmittelbarer Gefahr, exekutiert zu werden. Die beiden Männer wurden im Januar und Juni 1996 des Mordes für schuldig befunden und zum Tod durch Erhängen verurteilt. Seitdem befinden sie sich im Todestrakt. Gerichtsverhandlungen über einen Weiterlesen