NEIN ZUR TODESSTRAFE! – OHNE AUSNAHME!

Herzlich willkommen auf der Webseite der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe von Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen vorbehaltlos gegen die Todesstrafe – ohne Ausnahme und unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld oder möglichen Unschuld, unabhängig von der Frage, was der Täter oder die Täterin für ein Mensch ist oder welche Hinrichtungsmethode ein Staat anwendet.

Verbrechen müssen geahndet werden, keine Frage. Die Todesstrafe verstößt jedoch ganz grundlegend gegen die Menschenrechte. Sie verletzt das Recht auf Leben und stellt eine grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafe dar. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Todesstrafe eine stärkere Abschreckungswirkung hat als eine langjährige Haftstrafe. Die Todesstrafe ist niemals die Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind.

Amnesty versucht deshalb, Menschen vor Exekutionen zu retten und kämpft weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe in der Gesetzgebung und in der Praxis.

Vietnam: Kein Gift, keine Todesstrafe

In Vietnam ruht seit einem Jahr der Vollzug der Todesstrafe. Grund hierfür ist jedoch nicht ein plötzlicher Sinneswandel der Regierung, sondern schlicht ein Mangel: Häftlinge können nicht hingerichtet werden, weil das Gift für Exekutionen fehlt. Das Parlament hatte beschlossen, ab November 2011 die Hinrichtungsmethode umzustellen: Die bisher üblichen Erschießungskommandos wurden durch die Giftspritze ersetzt. Das Weiterlesen

Kalifornien sagt JA zur Todesstrafe

Am 6. November waren die Wählerinnen und Wähler im Bundesstaat Kalifornien aufgerufen, parallel zur Präsidentschaftswahl auch über ein Ende der Todesstrafe abzustimmen. Gefragt wurde, ob es in Kalifornien statt der Todesstrafe als Höchststrafe künftig „lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung“ geben soll. Eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten lehnte dies ab und sprach sich Weiterlesen

Richtet Nigeria wieder hin?

Nach Gambia droht nun ein weiterer afrikanischer Staat „rückfällig“ zu werden: In Nigeria, im südwestlichen Bundesstaat Edo, sind derzeit zwei Todeskandidaten in unmittelbarer Gefahr, exekutiert zu werden. Die beiden Männer wurden im Januar und Juni 1996 des Mordes für schuldig befunden und zum Tod durch Erhängen verurteilt. Seitdem befinden sie sich im Todestrakt. Gerichtsverhandlungen über einen Weiterlesen

10. Welttag gegen die Todesstrafe: Herausforderungen

Der 10. Oktober 2012 markiert den zehnten Internationalen Tag gegen die Todesstrafe. Seit 2003 wird er jährlich von der „Weltkoalition gegen die Todesstrafe“ ausgerufen. Diese Weltkoalition ist eine Allianz von heute über 130 Nichtregierungsorganisationen, Anwaltsverbänden, lokalen Behörden und Gewerkschaften. Amnesty International ist Gründungsmitglied und seitdem eines ihrer führenden Mitglieder. Das vergangene Jahrzehnt hat bedeutende Fortschritte Weiterlesen

Irak: Spirale der Hinrichtungen dreht sich weiter

Amnesty International wiederholt ihren dringenden Appell, alle Hinrichtungen in Irak zu stoppen. Grund für diesen Aufruf ist die jüngste Bekanntgabe des irakischen Justizministeriums, wonach am 4. Oktober 2012 erneut sechs Personen in Bagdad hingerichtet wurden. Am vergangenen Wochenende fanden zudem weitere 17 Exekutionen statt. Damit steigt die Gesamtzahl der Hinrichtungen in diesem Jahr auf mindestens Weiterlesen

Gambia: Ein Land wird rückfällig

Der Präsident des westafrikanischen Staats Gambia, Yahya Jammeh, kündigte in Fernsehansprachen am 19. und 20. August anlässlich des muslimischen Fest des Fastenbrechens an, dass alle zum Tode verurteilten Menschen bis Mitte September hingerichtet werden. Der Präsident sagte in seiner Rede an die Nation, dies sei notwendig, um “sicherzustellen, dass Kriminelle das bekommen, was sie verdienen”. Über Weiterlesen

Irak: Weitere drohende Hinrichtungen

Mindestens sechs Männern, unter ihnen ein saudi-arabischer Staatsbürger, droht in Irak die Hinrichtung. Fünf der Todesurteile wurden dem irakischen Präsidialrat bereits zur Ratifizierung weitergeleitet und könnten jederzeit vollstreckt werden. Am 16. März 2011 verurteilte das Zentrale Strafgericht der irakischen Hauptstadt Bagdad die sechs Männer zum Tode. Alle werden beschuldigt, 2009 an einem bewaffneten Raubüberfall auf Weiterlesen

USA vollstrecken umstrittenes Todesurteil

Im US-Bundesstaat Texas ist am 8. August ein möglicherweise geistig behinderter Mann hingerichtet worden. Dem 54-jährigen Marvin Wilson hatte ein vom Gericht beauftragter Sachverständiger in einem neuropsychologischen Gutachten einen Intelligenzquotienten (IQ) von nur 61 attestiert. Dieser weist ihn eindeutig als geistig zurückgeblieben aus. Wilson war schuldig gesprochen worden, 1992 einen Polizei-Informanten getötet zu haben. Nach einem Grundsatzurteil Weiterlesen

Japan richtet erneut hin

Am 4. Juni 2012 löste Makoto Taki bei einer Kabinettsumbildung in Japan Justizminister Toshio Ogawa ab. Der neu ernannte Justizminister erklärte kurz nach seinem Amtantritt, er unterstütze die Todesstrafe. Der 73-Jährige, ehemaliger Staatssekretär im Justizministerium, sprach sich für ihre Beibehaltung aus, weil sie bereits im Justizsystem vorhanden sei. Nun ließ der Minister in einer seiner Weiterlesen

Irak: Grünes Licht für fast 200 Hinrichtungen?

In dem westirakischen Gouvernement Al-Anbar droht offenbar 196 Personen die baldige Hinrichtung, nachdem ihre Todesurteile bestätigt wurden. Am Montag, dem 23. Juli 2012, war der Website des irakischen Innenministeriums die beängstigende Nachricht zu entnehmen, wonach der Polizeichef der Provinz Al-Anbar mitteilt, dass ein Kassationsgericht in der Region 196 Todesurteile aufrechterhalten habe. Derzeit ist noch unklar, Weiterlesen