USA: Todesstrafe hat Konjunktur

Am 28. August 2025 ist ein Mann im Bundesstaat Florida mit der Giftspritze hingerichtet worden ‒ es war bereits die 30. Exekution in den Vereinigten Staaten von Amerika seit Jahresbeginn. Weitere Hinrichtungen sind geplant.

Der 59-jährige Curtis Windom war 1992 wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilt worden. Angehörige der Opfer hatten sich vergeblich für seine Begnadigung eingesetzt. Sie sagten, sie hätten dem Mörder verziehen. Immerhin hatte dieser 33 Jahre Haft verbüßt. In einer Erklärung ließen sie verlauten: „Unsere Herzen sind gebrochen, weil der Bundesstaat Florida nicht auf unsere Bitten gehört hat“.

Insgesamt gab es in diesem Jahr bis Ende August in den USA bereits mehr Exekutionen als jeweils in den Vorjahren insgesamt. Die Zahl der vollstreckten Todesurteile stieg seit Jahresbeginn landesweit auf 30, davon entfallen allein elf auf Florida. Sieben Bundesstaaten planen noch bis Jahresende weitere zehn Menschen hinzurichten. Seit 2015 hatte die Jahresbilanz an Exekutionen stets unter der Marke von 30 gelegen. Die Todesstrafe ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 der 50 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht überall auch tatsächlich vollstreckt. Mehr als 2.000 Menschen sitzen derzeit in den Todestrakten von US-Gefängnissen. Eine knappe Mehrheit der US-Amerikaner*innen unterstützt laut Umfragen die Todesstrafe auch jetzt noch.

25 der 30 Hinrichtungen in diesem Jahr erfolgten per Giftspritze, drei durch den umstrittenen Einsatz von Stickstoff und zwei durch Erschießen. Die Exekution per Stickstoff-Inhalation haben Sachverständige der Vereinten Nationen als Form von „Folter“ kritisiert.

US-Präsident Donald Trump ist ein Verfechter der Todesstrafe

Präsident Donald Trump kündigte im August 2025 an, dass künftig bei Morden in der Hauptstadt Washington, D.C. (District of Columbia) wieder die Todesstrafe verhängt werden solle. Er sagte bei einer Kabinettssitzung, die Todesstrafe sei eine „sehr wirksame Präventionsmaßnahme“. Die letzte Hinrichtung fand in Washington, D.C. 1957 statt. 1981 wurde die Todesstrafe dort abgeschafft. Der Distrikt ist selbst kein Bundesstaat aber dem Kongress der Vereinigten Staaten direkt unterstellt. Die Bundesregierung kann entscheiden, Verdächtige nach Bundesrecht anzuklagen, das die Todesstrafe bei Mord zulässt. Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit nach Bundesrecht zum Tode Verurteilte hinrichten lassen. Vor seinem erneuten Amtsantritt erklärte er, er werde das Justizministerium anweisen, die Todesstrafe konsequent zu verfolgen. Unter seinem demokratischen Vorgänger Joe Biden waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt.

3. September 2025