Am 25. Juni 2025 soll Richard Jordan in den USA im Bundesstaat Mississippi hingerichtet werden. Er ist für schuldig befunden worden, im Januar 1976 eine Frau entführt und ermordet zu haben. Sein Todesurteil wurde bereits drei Mal wegen verfassungsrechtlicher Mängel wieder rückgängig gemacht. 1998 wurde schließlich das derzeit gültige Todesurteil gegen den 79-Jährigen ausgesprochen.
Laut Angaben von Expert*innen leidet Richard Jordan seit seinem Militärdienst in Vietnam unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was jedoch bei seiner erneuten Verurteilung im Jahr 1998 nicht hinreichend geprüft wurde. Ihm wurde kein unabhängiger Sachverständiger für psychische Gesundheit zur Seite gestellt, obwohl er einen gesetzlichen Anspruch darauf hatte. Der Gouverneur von Mississippi sollte das Todesurteil daher dringend in eine Haftstrafe umwandeln.
Die Todesstrafe hat in den USA wieder Konjunktur
Seit der Wiederaufnahme von Hinrichtungen in den USA im Jahr 1976 sind dort 1.629 Todesurteile vollstreckt worden. All diese Exekutionen fanden statt, seitdem Richard Jordan erstmals zum Tode verurteilt wurde. Auf den Bundesstaat Mississippi entfallen für den Zeitraum 23 Hinrichtungen, die letzte davon wurde am 14. Dezember 2022 vollzogen. Im Jahr 2025 wurden bislang in den USA bis zum 21. Juni landesweit 23 Todesurteile vollstreckt, durch tödliche Injektionen, Stickstoffgas und Erschießungskommandos. Damit hat die Gesamtzahl bereits jetzt fast die Bilanz des Vorjahres erreicht, als insgesamt 25 Hinrichtungen vollzogen wurden. Mindestens acht weitere Exekutionen sind für das zweite Halbjahr 2025 fest eingeplant. Die USA sind somit auch im 17. Jahr in Folge das einzige Land in der gesamten Region Nord- und Südamerika, das Menschen hinrichtet. 27 der 50 US-Bundesstaaten sowie die Bundesregierung und das US-Militär halten derzeit weiterhin an der Todesstrafe fest. Dies ist mutig, denn seit 1973 mussten in den USA mindestens 200 zu Unrecht zum Tode verurteilte Häftlinge nachträglich freigesprochen werden.
Dagegen
Amnesty International wendet sich in allen Fällen, weltweit und ausnahmslos gegen die Todesstrafe.
Was tun?
Bitte versuche die Hinrichtung von Richard Jordan zu verhindern! Fordere die für den 25. Juni 2025 angesetzte Exekution zu stoppen und sein Strafmaß in eine Haftstrafe umzuwandeln. Richte einen Appell auf Deutsch oder Englisch an den Gouverneur von Mississippi. Mache deutlich, dass du mit deinem Mahnruf keineswegs die Schwere des begangenen Verbrechens oder das dadurch verursachte Leid kleinreden möchtest.
Du willst dein Schreiben lieber per Brief, Fax oder mit deinem eigenen E-Mail-Programm versenden? Eine Textvorlage und Appelladressen findest du hier https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/usa-drohende-hinrichtung-am-25.-Juni