USA: Hinrichtung

Am 25. Juni 2025 wurde Richard Jordan in den USA im Bundesstaat Mississippi mit der Giftspritze hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, im Januar 1976 eine Frau entführt und ermordet zu haben. Sein Todesurteil war drei Mal wegen verfassungsrechtlicher Mängel wieder rückgängig gemacht worden. 1998 wurde schließlich das zuletzt gültige Todesurteil gegen den 79-Jährigen ausgesprochen.

Laut Angaben von Expert*innen litt Richard Jordan seit seinem Militärdienst in Vietnam unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was jedoch bei seiner erneuten Verurteilung im Jahr 1998 nicht hinreichend geprüft wurde. Ihm wurde kein unabhängiger Sachverständiger für psychische Gesundheit zur Seite gestellt, obwohl er einen gesetzlichen Anspruch darauf gehabt hätte. Amnesty International hatte daher den Gouverneur von Mississippi dringend aufgefordert, das Todesurteil in eine Haftstrafe umzuwandeln.

Die Todesstrafe hat in den USA wieder Konjunktur

Seit der Wiederaufnahme von Hinrichtungen in den USA im Jahr 1976 sind dort 1.632 Todesurteile vollstreckt worden. All diese Exekutionen fanden statt, seitdem Richard Jordan erstmals zum Tode verurteilt worden war. Auf den Bundesstaat Mississippi entfallen für den Zeitraum 24 Hinrichtungen. Im Jahr 2025 wurden bislang in den USA bis zum 25. Juni landesweit 25 Todesurteile in zehn Bundesstaaten vollstreckt, durch tödliche Injektionen, Stickstoffgas und Erschießungskommandos. Damit hat die Gesamtzahl bereits jetzt die Bilanz des Vorjahres erreicht, als insgesamt 25 Hinrichtungen vollzogen wurden. Mindestens fünf weitere Exekutionen sind für das zweite Halbjahr 2025 fest eingeplant. Die USA sind somit auch im 17. Jahr in Folge das einzige Land in der gesamten Region Nord- und Südamerika, das Menschen hinrichtet. 27 der 50 US-Bundesstaaten sowie die Bundesregierung und das US-Militär halten derzeit weiterhin an der Todesstrafe fest. Dies ist mutig, denn seit 1973 mussten in den USA nicht weniger als 200 zu Unrecht zum Tode verurteilte Häftlinge nachträglich freigesprochen werden.

Dagegen

Amnesty International wendet sich in allen Fällen, weltweit und ausnahmslos gegen die Todesstrafe.

26. Juni 2025