Iran: Sechs Männern droht nach Folter die Hinrichtung

In Iran droht sechs Männern die Hinrichtung, nachdem sie im Oktober 2024 in einem grob unfairen Verfahren wegen „bewaffneter Rebellion gegen den Staat“ (baghi) zum Tode verurteilt worden waren. Sie sollen gefoltert und anderweitig misshandelt worden sein, um „Geständnisse“ zu erzwingen.

Seit den Protesten unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ Ende 2022 machen die iranischen Behörden verstärkt von der Todesstrafe Gebrauch, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und um ihre Macht zu festigen. Im Jahr 2023 haben die Behörden mindestens 853 Hinrichtungen vollzogen, ein Anstieg von fast 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Die iranischen Behörden haben die Exekutionen auch 2024 fortgesetzt und dabei u. a. Angehörige ethnischer Minderheiten und Andersdenkende ins Visier genommen.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen, weltweit und ausnahmslos gegen die Todesstrafe, da sie das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschriebene Recht auf Leben verletzt und die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste aller Strafen darstellt.

  • Amnesty International fordert in dem konkreten Fall, unverzüglich alle Pläne zur Hinrichtung der sechs Männer zu stoppen, ihre Schuldsprüche und Todesurteile aufzuheben und sie unverzüglich freizulassen, da ihre Inhaftierung aufgrund der schwerwiegenden Missachtung ihrer Rechte auf ein faires Verfahren willkürlich ist.
  • Amnesty verlangt, dass die Inhaftierten Zugang zu ihren Familien und zu Rechtsbeiständen erhalten, vor weiterer Folter und weiteren Misshandlungen geschützt werden, dass die Foltervorwürfe untersucht und die Verantwortlichen in fairen Verfahren ohne Rückgriff auf die Todesstrafe vor Gericht gestellt werden.
  • Ferner drängt Amnesty darauf, bis zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe in Iran unverzüglich ein offizielles Hinrichtungsmoratorium zu erlassen.

Was tun?

Bitte versucht die Hinrichtungen zu stoppen! Richtet einen Appell an die Oberste Justizautorität Irans. Eine Briefvorlage sowie einen Online-Appell findet ihr [hier].

26. Januar 2025