Joseph Corcoran wurde am 18. Dezember 2024 im US-Bundesstaat Indiana mit der Giftspritze hingerichtet. Er war 1999 schuldig gesprochen worden, zwei Jahre zuvor, am 26. Juli 1997, vier Männer ermordet zu haben, darunter seinen Bruder und seinen künftigen Schwager. Der zur Tatzeit 22-Jährige lebte im Haus seiner Schwester.
Bei seinem Prozess im Mai 1999 führte die Staatsanwaltschaft als erschwerenden Umstand an, dass er mehrere Menschen getötet hatte. Eine Jury verurteilte ihn daraufhin zum Tode. Was das Gericht nicht strafmildernd berücksichtigte, ist der Aspekt, dass Joseph Corcoran offensichtlich schwer psychisch krank war. Bei ihm wurde erstmals 1999 eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert, die bei ihm Halluzinationen und Wahnvorstellungen hervorrief und bedeutete, dass er seine Verfahrensrechte nicht umfassend wahrnehmen konnte. Im Jahr 2008 gab die US-Bezirksrichterin Ann Williams an, dass „niemand bestreitet, dass Corcoran an einer psychischen Erkrankung leidet.“
Joseph Corcoran ist der erste Häftling, der im Bundesstaat Indiana seit 15 Jahren hingerichtet wurde. Der Gouverneur von Indiana hat die Appelle, die Hinrichtung zu stoppen und das Todesurteil umzuwandeln, ignoriert.
Mehr Hinrichtungen
Im Laufe des Jahres 2024 wurden landesweit insgesamt 25 Gefangene exekutiert (2023: 24 Hinrichtungen). Für das Jahr 2025 sind schon wieder neun Hinrichtungen angesetzt.