Richard Bernard Moore, ein 59-jähriger Afroamerikaner, ist am 1. November 2024 wegen der Tötung eines weißen Ladenmitarbeiters im US-Bundesstaat South Carolina hingerichtet worden. Der Mitarbeiter soll zwei Schusswaffen auf Richard Moore gerichtet haben. Offenbar kämpften sie um die Waffe und es kam zu einem Schusswechsel. Beide Männer wurden angeschossen. Der Mitarbeiter erlag seinen Schussverletzungen. Richard Moore hatte den Gemischtwarenladen unbewaffnet betreten. Dies zeigt, dass er nicht vorsätzlich handelte, und wirft ernsthafte Fragen auf, ob das Verbrechen die Anforderungen erfüllt, für die das US-Verfassungsrecht die Todesstrafe vorsieht: Das ist für gewöhnlich Mord. Moores Anwälte sagten, er habe aus Selbstverteidigung gehandelt. Die Staatsanwaltschaft ging dagegen von einem versuchten Raubüberfall aus. Der Afroamerikaner Richard Moore war von einer nur mit weißen Geschworenen besetzten Jury verurteilt worden.
Das umstrittene Todesurteil wurde am 1. November 2024, kurz nach 18 Uhr Ortszeit, mit der Giftspritze vollstreckt. Ein Gnadengesuch hatte der Gouverneur von South Carolina zuvor abgelehnt. Moore hatte insgesamt 23 Jahre im Todestrakt verbracht. Damit wurden in den USA in diesem Jahr 21 Gefangene in acht Bundesstaaten hingerichtet. Weitere sechs Exekutionen stehen in diesem Jahr noch an. Im Jahr 2023 hatte es insgesamt 24 Hinrichtungen gegeben. Landesweit befinden sich derzeit mehr als 2.200 zum Tode Verurteilte in Haft.
Mehr dazu
Eine Eilaktion zum Fall Richard Moore, die Amnesty Interntional gestartet hatte, um seine Hinrichtung zu verhindern, enthält auch Details zum Tatgeschehen und zu seiner Verurteilung.
https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/usa-drohende-hinrichtung-2024-10-09
Vorbehaltlos gegen die Todesstrafe
Amnesty International lehnt die Todesstrafe in allen Fällen ausnahmslos ab, unabhängig von der Art oder den Umständen des Verbrechens, der Schuld, Unschuld oder anderen Merkmalen des Täters / der Täterin oder der vom Staat angewandten Methode zur Durchführung der Hinrichtung. Die Todesstrafe ist in 23 von 50 US-Bundesstaaten abgeschafft. In sechs weiteren Staaten (Arizona, Kalifornien, Ohio, Oregon, Pennsylvania und Tennessee) gelten Moratorien.