In Singapur gelten strenge Drogengesetze. Die Behörden dort hatten die Hinrichtung eines jungen Mannes für den 10. November 2021 angesetzt. Das Todesurteil sollte an dem 33-Jährigen durch den Strang vollstreckt werden. Der malaysische Staatsbürger Nagaenthran K Dharmalingam wurde 2010 zur obligatorischen, also zwingenden, Todesstrafe verurteilt, nachdem er im April 2009 als damals 21-Jähriger beim Transport von 42,72 Gramm Heroin gefasst worden war.
Mehrere medizinische Sachverständige haben bei ihm eine Einschränkung seiner intellektuellen und kognitiven Leistungsfähigkeit festgestellt, die seine Risikoeinschätzung und seine Darstellung der Umstände der Straftat beeinträchtigt haben könnten. Ärzte maßen einen Intelligenzquotienten von 69, was als geistige Behinderung einzustufen ist, und diagnostizierten zudem ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom.
„Singapur bleibt noch Zeit, den Kurs zu ändern und diese rechtswidrige Hinrichtung zu stoppen. Menschen das Leben zu nehmen ist an sich schon eine grausame Tat, aber eine Person, die nur wegen des Transports von Drogen verurteilt wurde, zu hängen, während erschreckende Belege darauf hindeuten, dass er möglicherweise nicht einmal vollständig versteht, was mit ihm geschieht, ist verabscheuungswürdig“, sagt Rachel Chhoa-Howard, die für Singapur zuständige Researcherin von Amnesty International .
Am 08. November 2021 teilte sein Anwalt mit, dass der Oberste Gerichtshof die Anfechtung des Todesurteils abgewiesen, jedoch einen Hinrichtungsaufschub verfügt habe. Damit wird Nagaenthran K Dharmalingam die Möglichkeit eingeräumt, die Hinrichtungsentscheidung vor dem Berufungsgericht anfechten zu lassen. Die Berufungsverhandlung war für den 09. November angesetzt, musste aber abgesagt werden, da Nagaenthran K Dharmalingam positiv auf Covid-19 getestet wurde. Zusammen mit der Anhörung wurde auch die Hinrichtung (ursprünglich für den 10. November terminiert) ausgesetzt. Unterdessen teilte man der Familie von Nagaenthran K Dharmalingam mit, dass sie ihn nicht mehr besuchen dürfen. Ihnen ist nur noch gestattet, mit ihm zu telefonieren. Sie werden deshalb nach Malaysia zurückkehren.
Das Berufungsgericht von Singapur hat die Berufungsverhandlung in seinem Fall auf Januar 2022 verschoben. Dieses Rechtsmittel gegen das Todesurteil könnte die letzte Chance sein, die Hinrichtung noch zu stoppen.
Nagaenthran K Dharmalingams Hinrichtung muss verhindert werden, da sie gegen das Völkerrecht und internationale Standards verstößt.
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