Ägypten: Zwölf drohende Hinrichtungen

Zwölf zum Tode Verurteilten droht unmittelbar die Hinrichtung, nachdem Ägyptens höchstes Berufungsgericht am 14. Juni ihre Todesurteile nach einem grob unfairen Massenprozess bestätigt hat. Sie wurden wegen ihrer Beteiligung an den Protesten im Zusammenhang mit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Mursi im Juli 2013 zum Tode verurteilt. Ihre Todesurteile müssen sofort umgewandelt und ihre Schuldsprüche aufgehoben werden.

Nur der ägyptische Präsident kann nun noch die Todesurteile umwandeln oder einem Gnadengesuch zustimmen. Zu den zwölf Männern gehören ein ehemaliger Minister, ein ehemaliger Parlamentarier und andere hochrangige Persönlichkeiten der verbotenen Muslimbruderschaft. Sie alle werden unter Bedingungen in Haft gehalten, die gegen das absolute Verbot von Folter und anderen Misshandlungen verstoßen, dazu zählt unter anderem eine verlängerte Einzelhaft und die Verweigerung angemessener medizinischer Versorgung.

In Ägypten hatten sich im vergangenen Jahr die dokumentierten Hinrichtungen mehr als verdreifacht (von mindestens 32 im Jahr 2019 auf mindestens 107 im Jahr 2020). Damit zählt Ägypten zur kleinen Schar von Ländern mit den höchsten bekannt gewordenen Hinrichtungszahlen des Jahres 2020. Das Land am Nil fällte 2020 mindestens 264 neue Todesurteile. Hinrichtungstermine werden von den ägyptischen Behörden nicht angekündigt, und Familien oder Rechtsbeistände werden über den Tag der Hinrichtung in der Regel nicht in Kenntnis gesetzt.

Setz dich für die zum Tode verurteilten Menschen ein!

[Hier] kannst du einen Appell in Deutsch oder in Englisch versenden oder mit wenigen Handgriffen einen Briefentwurf erhalten, um ihn per Post oder Fax an die Behörden zu richten, oder ihn direkt über dein eigenes E-Mail-Programm zu verschicken.

18. Juli 2021