Im Bundesstaat Nebraska in den USA soll die erste Hinrichtung seit 21 Jahren durchgeführt werden. Der Hinrichtungstermin für einen des Mordes überführten Gefangenen, der sich seit 38 Jahren im Todestrakt befindet und alle Rechtsmittel aufgegeben hat, ist auf den 14. August 2018 festgesetzt. Amnesty International appelliert an die Behörden von Nebraska, die Hinrichtung nicht durchzuführen.
Der Senat von Nebraska hatte im Mai 2015 ein Gesetz verabschiedet, das die Todesstrafe abschaffen sollte. Ein Veto des Gouverneurs Pete Ricketts wurde dadurch aufgehoben. Die Abschaffung der Todesstrafe wurde jedoch zunächst nicht umgesetzt, sondern man übergab die Entscheidung am 8. November 2016 den Wählerinnen und Wählern. Diese beschlossen in einem Referendum mit 61 Prozent der Stimmen, das Gesetz wieder aufzuheben und die Todesstrafe somit beizubehalten.
Seit der letzten Vollstreckung eines Todesurteils in Nebraska am 2. Dezember 1997 haben sieben US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft, andere haben in Anerkennung möglicher Justizirrtümer bei der Anwendung der Todesstrafe Hinrichtungsmoratorien verabschiedet. Sollte die Hinrichtung tatsächlich vollzogen werden, so wäre es die erste durch eine tödliche Injektion in Nebraska und die erste Hinrichtung in den USA, bei der ein neuartiger Giftstoff (das Opioid Fentanyl) eingesetzt würde.
Sprechen Sie sich bitte mit Nachdruck gegen die Wiederanwendung der Todesstrafe in Nebraska aus [klick hier].
Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 26. Juli 2018