Am Donnerstagabend, 28. Juli, sind in Indonesien trotz weltweiter Proteste wieder Todesurteile vollstreckt worden. Ein Polizeisprecher bestätigte die Hinrichtung von vier Gefangenen – ein Indonesier und drei nigerianische Staatsbürger. Zehn weitere Delinquenten erhielten in letzter Minute einen vorübergehenden Hinrichtungsaufschub.
„Die Exekution von mindestens vier Personen durch die indonesischen Behörden ist ein bedauerlicher Akt, der gegen internationales wie indonesisches Recht verstößt. Alle Hinrichtungen, die noch anstehen, sind unmittelbar zu stoppen. Dass bereits Unrecht geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden, aber es gibt noch Hoffnung, das einmal begangene Unrecht nicht weiter zu verschlimmern“, sagte Rafendi Djamin, Direktor für Südostasien und die pazifische Region bei Amnesty international.
Zehn Männer und eine Frau sind weiterhin in unmittelbarer Gefahr, dass das Todesurteil auch an ihnen vollstreckt wird. Sie waren am 28. Juli bereits auf den Hinrichtungsplatz gebracht worden als man ihnen die Aussetzung ihrer Exekutionen mitteilte. Weder Gründe für den Stopp noch der zeitliche Rahmen sind bekannt.
Werden Sie aktiv! Senden Sie bitte einen [Online-Appell] an den indonesischen Präsidenten.
Fordern Sie, unverzüglich alle Vorbereitungen für weitere Hinrichtungen zu stoppen und ein sofortiges Hinrichtungsmoratorium zu verfügen.
Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 29. Juli 2016