Die afghanische Regierung hat binnen zwei Tagen 14 Gefangene hinrichten lassen. Präsident Hamid Karzai genehmigte die Exekutionen, die am 20. und 21. November durchgeführt wurden. Erstmals seit Juni 2011 wurden damit wieder Todesurteile in Afghanistan vollstreckt. Berichte deuten daraufhin, dass weitere Hinrichtungen in Kürze folgen könnten.
Die Todesstrafe ist unter keinen Umständen zu rechtfertigen, es ist aber noch beunruhigender, wenn sie in einem Land wie Afghanistan gefällt wird, dessen Justizsystem mit schweren Mängeln behaftet ist. Häftlinge werden dort häufig gefoltert, um „Geständnisse“ zu erlangen. Diese werden dann von einer Justiz verwendet, die über wenig bis gar keine Unabhängigkeit verfügt. Schwere Menschenrechtsverletzungen bleiben in der Regel unbestraft. In Afghanistan gibt es keine Garantie für ein faires Gerichtsverfahren.
Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 21. November 2012