Asien: Todesurteile nach unfairen Gerichtsverfahren

Eine Reihe asiatischer Staaten widersetzt sich noch immer dem weltweiten Trend hin zur Abschaffung der Todesstrafe. 14 asiatische Länder sind gemeinsam für mehr Exekutionen verantwortlich als der Rest der Welt zusammen. Sie verurteilen jedes Jahr Tausende Menschen zum Tode nach Gerichtsverfahren, die in hohem Maße unfair sind. Viele Menschen sind bereits unschuldig hingerichtet worden, vielen anderen droht noch die Exekution.

Manche Verurteilte sitzen jahrzehntelang im Todesstrakt. Viele hatten keinen Zugang zu einem Anwalt, wurden misshandelt oder gefoltert und so zu einem Geständnis gezwungen. Trotzdem wurden die erzwungenen Geständnisse vor Gericht als Beweis zugelassen. Einige asiatische Länder verhängen die Todesstrafe auch für Verbrechen ohne tödliche Folgen wie zum Beispiel Drogenhandel oder Diebstahl. Nach internationalem Recht ist dies verboten.

Ein neuer Bericht von Amnesty International stellt die Schicksale von acht Menschen in den Mittelpunkt, die in China, Indien, Indonesien, Japan, Malaysia, Singapur, Taiwan und Pakistan zum Tode verurteilt wurden. In allen Fällen wurde das Urteil nach einem unfairen Verfahren gesprochen, und in sechs der Fälle beruhen die Urteile auf einem „Geständnis“, das durch Folter erlangt wurde.

Amnesty International fordert die Regierungen der Länder dazu auf, in einem ersten Schritt Todesstrafenverfahren in Einklang mit internationalen Standards zu bringen. Alle asiatischen Staaten sollten gemeinsam auf eine endgültige Abschaffung der Todesstrafe hinarbeiten, um zu vermeiden, dass Unschuldige hingerichtet werden.

Erfahren Sie mehr über die Schicksale von Menschen, die in Asien zum Tode verurteilt wurden und setzen Sie sich mit Briefen und E-Mails für sie ein.
Informationen dazu finden Sie 
hier.

Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 19. Dezember 2011