Am 21. Juli 2009 wurde der 36-jährige Marvallous Matthew Keene in Ohio wegen Mordes durch die Injektion eines tödlichen Gifts hingerichtet. Es war die 1000. Exekution durch die Giftspritze in den USA. Die erste Hinrichtung mit dieser Methode hatte vor gut 26 Jahren am 7. Dezember 1982 stattgefunden. Damals war der 40-jährige Charlie Brooks jr. in Texas, ebenfalls wegen Mordes, exekutiert worden.
Am 16. April 2008 ging ein siebenmonatiger landesweiter Stopp aller Exekutionen zu Ende. Der Oberste Gerichtshof der USA erklärte an diesem Tag die Giftspritze als Hinrichtungsmethode für rechtens. Bis zu dieser Grundsatzentscheidung waren vorübergehend alle Hinrichtungen ausgesetzt worden. Zwei Häftlinge aus Kentucky hatten geltend gemacht, dass die Exekution mittels Giftspritze gegen das in der Verfassung verankerte Verbot „grausamer oder ungewöhnlicher Bestrafungen“ verstoße. Sie führten an, dass die aus einer Kombination drei verschiedener Substanzen bestehende Giftinjektion unter bestimmten Voraussetzungen zu unsäglichen Todesqualen führen könne. Der Supreme Court entschied jedoch gegen die Kläger. Die Richter befanden, dass zum Tode Verurteilte notfalls auch Qualen bei der Vollstreckung der Todesstrafe erleiden müssen und dass sie keinen Rechtsanspruch auf eine schmerzfreie Exekution haben. Somit gaben sie der in 35 US-Bundesstaaten gebräuchlichen Hinrichtungsmethode ihr Plazet.
Inzwischen wurde die Giftspritze auch in der Volksrepublik China, in Guatemala, auf den Philippinen und in Thailand angewandt. Die Staaten Indonesien und Vietnam erwägen ihre Einführung.
Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 25. Juli 2009