Im Jahr 2008 wurden mindestens 2.390 (1.252 in 2007) Menschen in 25 (24) Ländern hingerichtet und mindestens 8.864 (3.347) Personen in 52 (51) Staaten zum Tode verurteilt. Diese Angaben beinhalten allerdings nur die Amnesty International bekannt gewordenen Fälle; die tatsächlichen Zahlen liegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich höher.
Für einen Großteil der jährlichen Hinrichtungen waren auch 2008 einige wenige Staaten verantwortlich. Im letzten Jahr vollzogen China (mind. 1.718), Iran (mind. 346), Saudi-Arabien (mind. 102), die USA (37) und Pakistan (mind. 36) und damit 93 Prozent der Amnesty International bekannt gewordenen Hinrichtungen.
Wie auch in den vergangenen Jahren wurde eine große Anzahl dieser Todesurteile nach unfairen Prozessen verhängt. Die iranischen Justizbehörden richteten trotz völkerrechtlichen Verbots 2008 auch zur Tatzeit minderjährige Straftäter hin.
Im Dezember 2008 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen im zweiten Jahr in Folge eine Resolution, die auf einen weltweiten Hinrichtungsstopp drängt. Diese Resolution verstärkt den seit mehr als drei Jahrzehnten andauernden Trend in Richtung weltweiter Ächtung der Todesstrafe. Zwei Staaten schafften 2008 die Todesstrafe vollständig ab: Argentinien und Usbekistan.
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