Am Morgen des 7. Dezembers sind in Japan erneut drei verurteilte Mörder am Galgen gehenkt worden. Die Hingerichteten waren 42, 47 und 75 Jahre alt und hatten bereits bis zu 25 Jahre Haft verbüßt. Japan gehört mit den USA zu den letzten Industrienationen, die noch Todesurteile verhängen und vollstrecken. Der neue Justizminister Kunio Hatoyama verlangte am 25. September 2007 die schnellere Vollstreckung von Todesurteilen. Das ostasiatische Land hat in diesem Jahr bereits neun Menschen exekutiert, so viele wie in keinem der zurückliegenden 30 Jahre. Mindestens 107 zum Tode Verurteilte sitzen derzeit noch in japanischen Gefängnissen ein.
Die Vollstreckung von Todesurteilen unterliegt in Japan der Geheimhaltung. Die Betroffenen werden erst am Morgen des Hinrichtungstages über ihre bevorstehende Exekution unterrichtet. Erstmals gab das Justizministerium bei dieser Exekution die Namen der Hingerichteten bekannt. Dies geschehe, um das Verständnis für die Angemessenheit der Todesstrafe zu wecken. amnesty International begrüßt es, dass Informationen über die Getöteten veröffentlicht wurden, kritisiert die Hinrichtungen aber scharf.
Amnesty International, Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe, 7. Dezember 2007
Mehr dazu:
Japan: Amnesty International condemns executions
Press Release
AI Index: ASA 22/016/2007
News Service No: 236
7 December 2007